Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

seit dem 22. Februar ist die direkte Verbindung über die Drehbrücke für Deutzer*innen zu den Poller Wiesen und für Poller*innen in die Stadt unterbrochen. Die Drehbrücke ist elementares Verbindungsstück zwischen der Naturlandschaft Poller Wiesen und den urbanen Räumen der Innenstadt.

Sie ist seit Februar 2021 aufgrund von Sanierungsarbeiten komplett für den Verkehrs gesperrt. Fast erwartungsgemäß verzögert sich nach Aussage der Stadtverwaltung der prognostizierte Abschluss der Arbeiten bis mindestens in den August 2022.

Die jetzige Umleitungssituation ist für Radfahrer*innen kaum zumutbar und für Fußgänger*innen unattraktiv, gefährlich und viel zu lang Das Konfliktpotential zwischen den unterschiedlichen Verkehren ist erheblich. Die zuständigen politischen Gremien haben in der Vergangenheit bereits einige Beschlüsse gefasst, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

Neben der bisher vorgeschlagenen Behelfsbrücke und einem provisorischen Treppenaufgang zur Severinsbrücke möchten wir an dieser Stelle weiter zwei Lösungsvorschläge hervorheben, die maßgeblich zu einer Entspannung der Situation beitragen könnten.

Aktuell wird der Radverkehr über die Straße „Am Schnellert“ zum Radweg an der Siegburger Straße geführt. Insbesondere der Radweg an der Siegburger Straße weist erhebliche Mängel auf und ist in weiten Teilen zu klein dimensioniert.

Zudem hat die STRABAG in diesem Bereich mit der Errichtung eines neuen Bürokomplexes begonnen. Dies hat zur Folge, dass zu Fuß Gehende auf den Radweg ausweichen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Um dieser gefährlichen Situation zu entgehen nutzen heute viele Radfahrer*innen den Poller Kirchweg parallel zur Siegburger Str. in Richtung Innenstadt. In der Nähe der KVB-Haltestelle Drehbrücke verläuft die vorgeschlagene Verkehrsführung entgegen der zugelassenen Fahrtrichtung. Dies ist insbesondere im Bereich des „Nadelöhrs“ zwischen Alfred-Schütte-Allee/Hasental und der Einmündung „Mühlenweg“ in den Poller Kirchweg der Fall. Parallel zu dieser Strecke befindet sich das derzeit nicht genutzte Grundstück der alten Mühle, über das provisorisch ein Radweg geführt werden könnte. Leider wurde gemäß einer mündlichen Mitteilung im Verkehrsausschuss des Rates am 23.11.21 die provisorische Nutzung dieses Grundstücks für die Dauer der Instandsetzungsarbeiten der Drehbrücke aus für uns nicht ersichtlichem Grund durch die Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt abgelehnt.

Eine zweite mögliche Lösung befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie ist die deutlich attraktivere Möglichkeit einer Umleitung. Es handelt sich um die nicht genutzte Hafenbahntrasse hinter der Mühle, die direkt am Hafenbecken vorbei führt. Hier könnte in Zusammenarbeit mit moderne Stadt eine attraktive provisorische Verbindung hergestellt werden, die zugleich einen Einblick in das Entwicklungsgebiet Deutzer Hafen ermöglicht. Diese Variante ist damit auch stadtentwicklungspolitisch interessant. Die Kosten für die Einrichtung sind sicherlich geringer als der bereits eingestellte Ersatzbus der KVB.

Wir bitten die Vertreter*innen der Stadt Köln und der Stadtentwicklungs-gesellschaft moderne Stadt hier dringend zu handeln. Setzen sie sich bitte an einen Tisch und finden Sie Lösungen, die zeitnah umgesetzt werden. Die Beibehaltung der aktuellen Situation ist Betracht der weiteren Sperrung der Drehbrücke nicht weiter zumutbar.

Freundliche Grüße

Lukas Lorenz
Mitglied des Rates

Simon Bujanowski
Fraktionsvorsitzender Bezirksvertretung Porz

Tim Cremer
Fraktionsvorsitzender Bezirksvertretung Innenstadt

Bettina Jureck
Ortsvereinsvorsitzende PollEnsenWesthoven

Wolfgang Radic
Ortsvereinsvorsitzender Deutz

Verteiler: Oberbürgermeisterin Reker, Geschäftsführer moderne stadt, Bezirksbürgermeister Hupke, Bezirksbürgermeisterin Stiller, Mitglieder des Aufsichtsrat moderne stadt, Dezernent für Mobilität Egerer

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