SPD-Antrag findet breite Mehrheit

Im aktuellen Schulbaupaket für Köln fehlte etwas – das seit Jahren heiß diskutierte Lehrschwimmbecken in Ensen/Westhoven. Wie die Verwaltung bereits im September mitteilte, verzichtet sie auf die Neuerrichtung des seit 2019 geschlossenen Lehrschwimmbeckens am bisherigen Grundschulstandort Hohe Str., schlug aber vor, es am Schulstandort Berliner Straße neuzubauen. In der Fortschreibung des 2. Maßnahmenpakets für Schulbauprojekte, die bis spätestens 2027 durch Total- und Generalunternehmer umgesetzt werden sollen, fand sich unter dem Punkte einer zusätzlichen Grundschule an der Berliner Straße jedoch nur ein kleiner Hinweis. Die Verwaltung beabsichtige, ein Teilgrundstück in das Liegenschaftsvermögen der Stadt zu übertragen, um es an die KölnBäder GmbH zu verpachten. Diese können dort gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt ein ‚Sportbad‘ errichten.

Das machte die Porzer Bezirksvertreter:innen misstrauisch. Sie ergänzten auf SPD- Antrag die Beschlussvorlage einstimmig um den Passus an der Berliner neben einer neuen zweizügigen Grundschule „zwingend ein Lehrschwimmbecken und eine Sporthalle“ vorzusehen. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Porz, Dr. Simon Bujanowski, unterstreicht die Dringlichkeit, die Beschlussvorlage der
Gebäudewirtschaft zu ändern: „Auch wenn die Realisierung noch ein paar Jahre braucht, ist es uns wichtig, dass von Anfang an das versprochene Lehrschwimmbecken in Ensen/Westhoven nicht nur mitgedacht, sondern auch mitgebaut wird. Wie oft haben wir diskutiert und die Verwaltung auf die Dringlichkeit eines Ersatzes für das seit 2019 geschlossene marode Lehrschwimmen an der Hohe Straße hingewiesen. Wir haben Verständnis für das Argument, dass das Grundstück Hohe Straße für den Neubau einer Zweifachsporthalle und einem Lehrschwimmecken sehr klein ist, auch wenn die Bauverwaltung das selbst vorgeschlagen hat. Wenn es aber einen zusätzlichen Schulstandort im Stadtteil gibt, dann gehören Lehrschwimmbecken ebenso wie eine Sporthalle auch dorthin. Und zwar im Rahmen des 2. Schulbaupakts bis 2027. Wir lassen uns nicht auf den St-Nimmerleinstag vertrösten. Im Übrigen ist auch die Begrifflichkeit eines ‚Sportbads‘ völlig ungeklärt. Vermutlich gibt es dafür ein Auswahlverfahren und Westhoven wäre ggfs. nur ein Standort unter vielen. Zudem wird keine zeitliche Perspektive genannt. Ich erwarte, dass der Kölner Rat am 8. Dezember unserem einstimmigen Porzer Votum folgt.“

SPD-Bezirksvertreterin Bettina Jureck macht auf die Gefahren des neuen Verwaltungsvorschlags aufmerksam: „Ich war ja schon bei der ersten Mitteilung skeptisch. Wenn etwas geändert wird, fällt gerne etwas unter den Tisch. Wird das Becken an der Hohe Str. gestrichen und am neuen Standort Berliner Straße an die KölnBäder GmbH – die vermutlich noch nicht einmal etwas von ihrem Glück
weiß -, weitergeschoben, bleiben zu viele Fragen offen. Fakt ist, dass mit einem ‚Herauslösen‘ des Lehrschwimmbeckens und Umwidmung in ein Sportbad das Schwimmbecken kein Bestandteil des 2. GU/TU-Maßnahmenpakets mehr ist. Eine Realisierung im Rahmen des Schulneubaus ist damit nicht mehr vorgesehen. Damit fällt das Projekt auch aus dem Finanztopf des Paketes heraus und alles ist wieder offen. Wir haben in Ensen/Westhoven leidvolle Erfahrungen mit der immer wieder versprochenen Wiederinbetriebnahme der alten Turnhalle an der Berliner Str.. Jahrzehnte langes Hin und her führten dazu, dass gar nichts gemacht wurde und die Halle seit 22 Jahren geschlossen ist und verfällt. So etwas darf nicht nochmal passieren.“

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