SPD kritisiert Ergebnis der Machbarkeitsstudie zum ÖPNV

Hart ins Gericht geht die SPD mit den aktuellen Ergebnissen der Machbarkeits­studie zur zukünftigen Verkehrsanbindung im Deutzer Hafen. 

SPD-Ratsmitglieder Lukas Lorenz äußert sich verärgert zu den Ergebnissen der Studie, die aktuell dem Verkehrsausschuss und den Bezirksvertretungen Innenstadt und Porz vorgelegt wird: „Gutachter und Stadtverwaltung lehnen schlichtweg alle Vorschläge ab. Eine direkte Verbindung der Stadtbahnlinie 7 zum Deutzer Bahnhof ist nicht möglich, nach Meinung der Stadt- und Verkehrsplaner reiche die bestehende ÖPNV-Erschließung für die zusätzlichen 6.900 Menschen sowie die 6.000 Arbeitsplätze im Deutzer Hafen aus. Vorgeschlagen wird stattdessen eine Taktverdichtung. Wie sich die zusätzliche Linie 8 sich zu Spitzenzeiten über die Deutzer Brücke quälen soll, ist mir ein Rätsel. Im Übrigen auch ein Griff in die Mottenkiste. Die Linie 8 verkehrte bereits von 2000 bis 2007 zwischen Porz und Universität. Damals wurde die Verbindung unter anderem abgeschafft, weil die höhengleiche Querung der Linien 1 und 9 zu Verspätungen auf diesen Linien führt. Also auch keine besonders innovative Idee aus einem teuren Gutachten. Aber alles halb so schlimm! Ein neuer Bus (Linie 150), der kreuz quer durch den Hafen und Poll schaukelt und ebenfalls an die Linie 7 angebunden wird, der wird’s schon richten.“

Lorenz, der auch verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, führt weiter aus: „Vom großangekündigten Gutachten bleibt wenig übrig. Die nun vorgestellte Machbarkeitsstudie zur Anbindung des Deutzer Bahnhofs ist eine Beerdigung zweiter Klasse.  Einziges Ergebnis: ‚Geht nicht. Rechnet sich nicht. Wir haben Zweifel.‘ Eine mutige Stadt- und Verkehrsplanung sieht anders aus. Der Deutzer Hafen droht schlecht angebunden zu werden. Vorschläge zur besseren Anbindung, wie eine Verbindung über den Gotenring oder über die östliche Zubringerstraße und den bestehenden Reservebauten in den Deutzer Tunnel müssen in der Folge geprüft werden. Das sogenannten Mobilitätskonzept Deutzer Hafen löst sich Schritt für Schritt in Luft auf, wie wir von Anfang an befürchtet haben.“Auch die Porzer SPD-Bezirksvertreterin Bettina Jureck zeigt sich verärgert: „Der nachlässige Umgang mit dem Thema ÖPNV offenbart die Priorität der mit der Flächenumwandlung beauftragten Stadtentwicklungsgesellschaft ‚Moderne Stadt‘. Scheinbar ist der Verkauf hochpreisiger Wohnungen mit Rheinblick wichtiger als eine geordnete Verkehrsanbindung des Deutzer Hafens. Leidtragende sind nicht nur die neuen Bewohner:innen und die Beschäftigten im Quartier, sondern mindestens ebenso die Anwohner:innen in den angrenzenden Wohngebieten in Poll.  Ich befürchte, die Siegburger Straße wird zukünftig im Verkehr ersticken, da es an attraktiven Alternativen zum Autoverkehr mangelt. Das Chaos in Poll ist damit vorprogrammiert. Durch die von uns vorgeschlagene Nutzung der Hafenbahntrasse und einer alternierenden Stadtbahnführung über beide Strecken könnte zumindest die Stadtbahn am Stau vorbeifahren. Traurig, dass die Stadt den Grundsatz ‚Erst die Infrastruktur, dann die Bebauung‘ trotz vieler negativer Erfahrungen vor allem im Stadtbezirk Porz noch immer nicht verinnerlicht hat.“ 

Beschlussvorlage und Machbarkeitsstudie sind hier einsehbar.

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